Die Behandlung mit medizinischen Blutegeln haben uns persönlich schon sehr oft überzeugt, vor allem die Behandlung von Abszessen und Wundheilungsstörungen.
Die tierischen Patienten lassen die Blutegelbehandlung in aller Ruhe über sich ergehen. Dies liegt sicher auch daran, dass der Blutegel zu Beginn des Saugvorgangs anästhesierende und analgetisch wirksame Substanzen in Blut und Gewebe abgibt. Im Verlauf des Saugvorgangs werden weitere Substanzen abgegeben, darunter auch Wirkstoffe, die als konventionelle Arzneimittel eingesetzt werden, so z.B. Gerinnungshemmer wie Hirudin und Heparin (Faktor Xa-Hemmer) oder die gewebelockernde Hyaluronidase. Mit modernen Analysemethoden konnten in den letzten Jahrzehnten weitere Inhaltsstoffe des Blutegelsekrets und deren Wirkmechanismen aufgeklärt werden.
Die therapeutische Wirkung dieser Substanzen zeigt sich in der Durchblutungsförderung, Gerinnungshemmung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung. Aufgrund dieser Eigenschaften wird der Blutegel bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Arthrosen, Spondylosen und Diskopathien eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete sind Hauterkrankungen wie Abszesse, Hot Spots und Wundheilungsstörungen.