Vorsicht Zecken

Alle Jahre wieder… Jeder Tierhalter kennt das Problem mit den Zecken. Die blutsaugenden Parasiten sind aber nicht nur lästig, sondern können auch richtig gefährlich werden. Die immer milder werdenden Winter begünstigen die Ausbreitung dieser Tiere und selbst Zeckenarten, die sonst nur im Mittelmeerraum zu finden sind breiten sich immer mehr Richtung Norden aus. Ab Temperaturen über 8°C erwachen die Spinnentiere aus ihrer Winterstarre. Die Blutsauger können als Überträger von Krankheiten nicht nur dem Menschen, sondern auch unseren Haustieren sehr gefährlich werden. In ganz Deutschland steigen seit Jahren die Zahl der Infektionen mit Borreliose, FSME, Anaplasmose, Ehrlichiose und teilweise sogar Babesiose.

Wie kann ich meinen Hund oder Katze schützen?

Die ersten Zecken werden mit Anstieg der Temperaturen aktiv, gewöhnlich im März, wenn die Temperaturen über 8 Grad Celsius ansteigen. Die Monate Mai und Juni verzeichnen die höchste Zeckenaktivität, die bis zum Herbst (Oktober) abnimmt.

Diese Spinnentiere halten sich hauptsächlich in Laub- und Mischwälder auf. Auf bis zu 1,50 Meter hohen Gräsern und Farnen sitzend, warten sie auf ihre Opfer. Das Hallersche Organ an den Vorderbeinen der Zecken ermöglicht es den augenlosen „Vampiren“, die Wirtstiere wahrzunehmen. Haben sie sich auf dem Wirtstier niedergelassen, öffnen sie mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut des Tieres und saugen das Blut ab. Tagelang bedienen sie sich des Wirtstieres, bevor sie sich abfallen lassen.

Spot-on Präparate – werden zwischen die Schulterblätter auf die Haut getropft. Nachdem die Spoton-Lösung aufgetragen ist, verteilen sich die Wirkstoffe über die fettreichen, oberflächlichen Hautschichten der gesamten Körperoberfläche. (Der Hund sollte 2 Tage nicht gebadet werden und schwimmen gehen). Es gibt Präparate, die sowohl abwehrend als auch abtötend gegen Zecken wirken. Vorsicht ist bei dem Wirkstoff „Permethrin“ geboten: Während Hunde das Präparat sehr gut vertragen, ist es für Katzen hochgiftig. Es gibt unterschiedliche Prä­pa­rate für Hunde und Katzen – Lassen Sie sich ausführlich in unserer Praxis beraten
Tabletten – es gibt verschiedene Tabletten für Hunde von 1 Monat Wirkungsdauer. Flöhe und Zecken müssen am Wirt anheften und mit der Nahrungsaufnahme beginnen, um dem Wirkstoff ausgesetzt zu werden. Die Tabletten haben keine repellierende (abwehrende) Wirkung.
Halsbänder – gibt es für Hunde und Katzen. Bei Katzen sind die „Spot-on“-Präparate den Parasitenschutz-Halsbändern absolut vorzuziehen, da die Katze beim Streunen und Klettern am Halsband hängen bleiben kann.
Pflanzliche Mittel – z.B. bei dem Wirkstoff Pyrethrum handelt es sich um ein Extrakt aus den getrockneten Blüten verschiedener Chrysanthemen-Arten, das giftig für Insekten, Spinnen und Milben ist.
Kokosöl – Kokosöl gilt seit Jahrzehnten als natürliches Mittel gegen Zecken, und das sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren. Der Geruch des Kokosöl und dessen Bestandteil z.B. der Laurinsäure, hindern die Zecken daran, sich in der Haut des Tieres fest zu beißen.
Homöopathische Mittel – Ledum, der Sumpfporst, wird häufig in homöopathischer Form empfohlen, um Zeckenbissen vorzubeugen. Viele Hundehalter berichten von einen verminderten bis ausbleibenden Zeckenbefall. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Meinungen – ein homöopathisches Mittel sollte im Sinne Hahnemanns, des Begründers der Homöopathie, nicht als Prophylaxe gegeben werden, sondern erst bei Vorliegen von Krankheitssymptomen durch einen Zeckenbiss.
Ganz wichtig – suchen Sie nach jedem Spaziergang sich und ihre Tier gründlich ab!

Wichtig ist es, den Hund nach jedem Spaziergang und die Katze nach jedem Freigang gründlich abzusuchen. Dabei empfiehlt sich ein Flohkamm oder eine Fusselrolle. Zecken beißen in der Regel erst nach ein paar Stunden, so hat man also noch Zeit die blutsaugenden „Plagegeister“ ab zu sammeln.

Fazit

Wir empfehlen eine Kombination aus Zeckenschutzmittel und der täglichen Kontrolle Ihres Tieres nach dem Spaziergang / Freigang