Cherry Eye

Ein Nickhautdrüsenvorfall wird besonders häufig bei jungen Hunden und Katzen, so genannter brachyze­phalen (kurzköpfigen) Rassen (z.B. französische oder englische Bulldogge, Lhasa Apso, Perserkatzen), diagnostiziert. Bei älteren Tieren kann es die Folge chronischer Augenentzündungen oder auch Tumoren sein. Ein Nickhautdrüsenvorfall ähnelt dem Aussehen einer Kirsche und wird deshalb auch als so genanntes „Cherry Eye“ bezeichnet.

Langfristig schränkt ein Drüsenvorfall das Tier nicht nur beim Sehen ein, sondern führt vor allen Dingen dazu, dass das Auge trocken wird und sich in der Folge eine Entzündung des Auges entwickelt, die man als Kerato­konjunktivitis sicca bezeichnet. Die Nickhautdrüse trägt zu etwa 40 % der Bildung der Tränenflüssigkeit bei. Aus diesem Grund sollte die Drüse nicht einfach chirurgisch entfernt werden, sondern in ihre ursprüngliche Position zurück verlagert werden.

Operation beim Nickhautdrüsenvorfall

Abbildung 1

Zunächst wird dabei die Nickhaut mit Zügelfäden fixiert.

Abbildung 2 + 3

Anschließend an der Innenseite der Nickhaut zwei Schnitte gesetzt.

Abbildung 4

Abbildung 5 + 6

Tasche bilden, in die die Drüse vernäht wird und somit in ihre ursprüngliche Position gezwungen wird.

Abbildung 7

Dabei werden resorbierbare (selbstauflösende) Fäden verwendet und der Knoten wird an der dem Auge abgewendeten Seite gesetzt, damit das Auge durch den Faden nicht irritiert wird. Im Anschluss an die Operation muss der Patient für etwa 14 Tage am Kratzen und Schaben am Auge gehindert werden, und antibiotische Salben in das Auge appliziert bekommen.