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Gebärmutterentzündung der Hündin

Was ist eine Pyometra?

Bei der sogenannten Pyometra handelt es sich um eine eitrige Entzündung der Gebärmutter. Was erstmal eher harmlos klingt, kann für den Hündin jedoch schnell lebensbedrohlich werden. Etwa 25% aller unkastrierten Hündinnen erkranken bis zu ihrem 10 Lebensjahr an einer Pyometra. Bestimmt Rassen haben ein erhöhtes Risiko:

  • Airedale Terrier
  • Bernhardiner
  • Berner Sennenhund
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Collie
  • Golden Retriever / Labrador Retriever
  • Irish Terrier
  • Miniaturschnauzer
  • Rottweiler

Eine Pyometra entwickelt sich in der Regel am Ende der Läufigkeit der Hündin. Dies hängt damit zusammen, dass der Muttermund der Hündin während der Läufigkeit leicht geöffnet ist und Bakterien so ungehindert in die Gebärmutter gelangen können.

Durch den Einfluss des Hormons Progesteron, dessen Konzentration am Ende der Läufigkeit ansteigt, schließt sich der Muttermund wieder und es entsteht in der Gebärmutter ein idealer Nährboden für Bakterien. Diese vermehren sich rasch und in Folge entsteht eine Entzündung, welche Giftstoffe bildet und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann.

Bei der Pyometra unterscheidet man zwei Arten: die offene und die geschlossene Form. Bei der offenen Form ist der Muttermund leicht geöffnet und das blutig-eitrige Sekret kann teilweise abfließen. Bei der geschlossenen Form ist der Muttermund geschlossen und der Eiter sammelt sich in der Gebärmutter an.

Eine Pyometra ist immer ein Notfall und muss tierärztlich behandelt werden!

Wie kann ich eine Pyometra bei meiner Hündin erkennen?

Die ersten Symptome treten häufig zwischen der 2. und 8. Woche nach Ende der Läufigkeit auf und sind oft eher unspezifisch. Die betroffenen Hündinnen sind schlapp, zeigen Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, zittern, hecheln nachts oder haben Fieber. Vermehrtes Trinken und vermehrter Urinabsatz gehört zu den häufigsten Symptomen. Die Hündinnen lecken oft intensiv an der Scheide. Bei der offenen Pyometra ist in der Regel Ausfluss aus der Scheide erkennbar.

Wie wird eine Pyometra diagnostiziert?

Die Diagnose wird über einer Ultraschalluntersuchung gestellt, hier lassen sich die gefüllten Gebärmutterhörner darstellen. Zudem wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um die Organwerte und Entzündungswerte zu kontrollieren.

Wie wird eine Pyometra behandelt?

Eine frühzeitig diagnostizierte Pyometra kann unter bestimmten Umständen medikamentös behandelt werden. Jedoch besteht eine hohe Gefahr, dass sich nach der nächsten Läufigkeit erneut, eine Pyometra entwickelt. In den meisten Fällen ist deshalb ein chirurgischer Eingriff zu empfehlen.

Wie ist die Prognose?

Die Prognose ist gut, wenn eine Pyometra frühzeitig erkannt wird. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten und/oder handelt es sich um eine geschlossene Pyometra mit der Gefahr einer Uterusruptur (Aufreißen / Platzen der Gebärmutter) ist dies mit einer deutlich erhöhten Gefahr einer Sepsis verbunden und die Prognose vorsichtig.

In der Regel verlaufen die frühzeitigen Behandlungen / Operationen komplikationslos und die Hündinnen erholen sich nach dem chirurgischen Eingriff relativ schnell.

Wie kann man einer Pyometra vorbeugen?

Die einzige Methode, um einer Pyometra vorzubeugen ist die Kastration.

Bei unkastrierten Hündinnen ist es sehr wichtig, dass Sie als Tierbesitzer*in ihre Hündin nach jeder Läufigkeit genau zu beobachten. Ist Ihre Hündin durch eine andere Erkrankung, eine Tumorerkrankung oder einen operativen Eingriff während der Nachläufigkeitsphase geschwächt, kann die Gefahr für Entstehung einer Pyometra erhöht sein.

Sollten sich Ihre Hündin auffällig verhalten und die oben genannten Symptome zeigen, empfehlen wir Ihnen einen zeitnahen Termin in unserer Sprechstunde zu vereinbaren. Eine Pyometra kann innerhalb weniger Tage lebensbedrohlich sein und eine Notoperation unumgänglich werden.