Skip to main content

Die unsichtbare Gefahr: Rauchen und die Gesundheit unserer Katzen

Wussten Sie schon ?

als Tierarztpraxis liegt uns nicht nur die Gesundheit unserer samtpfotigen Patienten am Herzen, sondern auch ihr Wohlergehen. Heute möchten wir über eine oft übersehene Gefahr sprechen: das Rauchen im Haushalt und seine Auswirkungen auf unsere geliebten Katzen. 🚬

Wussten Sie, dass das Passivrauchen für Katzen genauso schädlich ist wie für Menschen?

Für Katzen stellt Nikotin sogar eine deutlich größere Gefahr dar als für andere Haustiere. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Glasgow, die veröffentlicht wurde.

Krebserregende Stoffe des Zigarettenrauchs lagern sich auch auf dem Fell der Katzen ab. Durch ihr ausgeprägtes Putzverhalten nehmen Katzen so nicht nur über die Atemwege die Schadstoffe auf, sondern zusätzlich oral über die Zunge.

Der Nikotingehalt im Fell von Katzen war laut der Forscher bereits dann sehr hoch, wenn maximal zehn Zigaretten pro Tag in den untersuchten Haushalten konsumiert wurden

Die Studien hat auch gezeigt, dass Katzen, die regelmäßig dem Passivrauch ausgesetzt sind, ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen haben, darunter:

  1. **Atemwegserkrankungen**:

Das Einatmen von Zigarettenrauch kann bei Katzen zu einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen führen. Schon das Einatmen von „kaltem Rauch“, kann die empfindlichen Schleimhäute der Atemwege reizen und Entzündungen der Atemwege verursachen. Diese Entzünden können auf Dauer zu einer chronischen Bronchitis führen. Bei Katzen äußert sich dies oft durch anhaltenden Husten, Atembeschwerden und manchmal sogar durch das Abhusten von Schleim. Darüber hinaus kann Passivrauchen auch Asthma bei Katzen auslösen oder verschlimmern. Asthma ist eine chronische Erkrankung, die zu wiederkehrenden Episoden von Atemnot, Keuchen und Husten führt. Die Exposition gegenüber Zigarettenrauch kann die Asthmasymptome bei anfälligen Katzen verschlimmern und zu lebensbedrohlichen Situationen führen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben. Langfristig kann die dauerhafte Entzündung der Atemwege durch das Passivrauchen zu einer irreversiblen Schädigung der Lungen führen, was die Lebensqualität der betroffenen Katzen erheblich beeinträchtigen kann.

  1. **Krebserkrankungen**:

Passivrauchen kann das Risiko von Krebserkrankungen bei Katzen erhöhen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Katzen, die regelmäßig Zigarettenrauch ausgesetzt sind, ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, Tumor in der Maulhöhle und Lymphome haben. Die Karzinogene im Zigarettenrauch können genetische Mutationen in den Zellen der Katzen verursachen, die zu unkontrolliertem Zellwachstum und der Bildung von Tumoren führen können. Tumore in der Maulhöhle tritt dabei sehr häufig bei Katzen auf, die an Zigarettenrauch exponiert sind, insbesondere bei solchen, die dazu neigen, an Gegenständen zu knabbern oder zu lecken, die mit Rauchpartikeln kontaminiert sind. Lymphome, eine Art von Krebs, der das Lymphsystem betrifft, wurden ebenfalls mit Passivrauchen in Verbindung gebracht. Das fand ein Forscher-Team der Tufts Universität in Cambridge (USA) bei einer Untersuchung mit 180 Katzen heraus, bei denen Lymphome diagnostiziert wurden.
Es ergab sich in der Studie, dass die Rauchbelastung das Risiko von einem Lymphom erhöht, und zwar bis auf das Vierfache.

  1. **Herz-Kreislauf-Erkrankungen**:

Rauchen kann auch das Herz-Kreislauf-System von Katzen beeinträchtigen. Passivrauchen kann zu einer erhöhten Herzfrequenz, einem Anstieg des Blutdrucks und einer Verengung der Blutgefäße führen. Diese Effekte können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck), Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) und koronaren Herzkrankheiten erhöhen. Hypertonie kann bei Katzen zu schwerwiegenden Komplikationen wie Schlaganfällen, Netzhautschäden und Nierenerkrankungen führen. Darüber hinaus kann Passivrauchen auch die Blutgerinnung beeinflussen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen, die zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Thrombosen und Embolien führen können.

  1. **Verhaltensänderungen**:

Katzen, die regelmäßig dem Passivrauch ausgesetzt sind, können auch Verhaltensänderungen zeigen. Studien haben gezeigt, dass Rauchen bei Katzen Angstzustände, Stress und Aggressionen auslösen oder verstärken kann. Der Geruch von Zigarettenrauch kann bei sensiblen Katzen Angst und Unbehagen hervorrufen, was zu Vermeidungsverhalten und erhöhtem Stress führen kann. Dies kann sich in verschiedenen Verhaltensweisen äußern, einschließlich Verstecken, übermäßigem Putzen, Aggression gegenüber anderen Haustieren oder Menschen und Unsauberkeit. Diese Verhaltensänderungen können das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Katzen erheblich beeinträchtigen und zu Spannungen im Haushalt führen.

Diese Ausführungen basieren auf aktuellen Forschungsergebnissen und medizinischen Erkenntnissen über die Auswirkungen von Passivrauchen auf Haustiere, insbesondere Katzen. Es ist wichtig, die potenziellen Gefahren des Rauchens im Haushalt für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu schützen.

Wussten Sie schon?

Nikotin ist ein in dem Nachtschattengewächs Nicotiana tabacum enthaltenes Alkaloid. Die Blätter der Pflanze werden getrocknet und als Tabak in den Handel gebracht; sie enthalten je nach Qualität 0.2-5% Nikotin. Als Quellen für Vergiftungen kommen vor allem Zigaretten oder Zigarren in Frage. Es können aber auch loser Tabak, Schnupftabak, Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis aufgenommen werden und Vergiftungen auslösen. Snus oder Snaff ist eine Art Kautabak. Viele Tabaksorten sind aromatisert und werden daher gerne von Hunden aufgenommen.
Zigaretten enthalten 9-30 mg Nikotin, die Stummel noch etwa 5-7 mg. Zigarren enthalten je nach Grösse bis zu 150 mg Nikotin. Loser Tabak enthält 9-29 mg/g Nikotin, Schnupftabak 12-30 mg/g, Kautabak 2-8 mg/g, Snus 8-12 mg/g bzw. bis 44 mg/Beutel, Pods 9-18-59 mg/ml und Liquid mit Nikotin 1.5-18 mg/ml. Nikotinpflaster enthalten zum Teil über 100 mg des Wirkstoffes, Kautabletten nur etwa 2-4 mg.

Die minimal toxische Dosis (oral) für Hunde oder Katzen beträgt 1 mg/kg Körpergewicht Nikotin; die minimal letale (tödliche) Dosis liegt bei 20-100 mg Nikotin.

Als verantwortungsbewusste Katzenhalter*innen ist es unsere Pflicht, unsere Katzen vor diesen Gefahren zu schützen. Wir möchten daher dringend dazu ermutigen, in Innenräumen nicht zu rauchen oder zumindest dafür zu sorgen, dass unsere Katzen dem Rauch nicht ausgesetzt sind.

Indem wir unsere Rauchgewohnheiten ändern und unsere Katzen vor den Gefahren des Passivrauchens schützen, können wir dazu beitragen, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Katzen in einer gesunden und rauchfreien Umgebung leben können!