LSÜ-Twist (lumbosakraler Übergangstwist)
Das typische Po-wackeln bei großen Hunderassen z.B. beim Labrador, Rottweiler, Schäferhund und Golden Retriever ist im Welpenalter anfangs noch normal, denn das Hüftgelenk des Hundes reift erst gegen Ende der 20. Lebenswoche aus. Bei einem ausgewachsenen Hund hingegen ist der LSÜ-Twist eine Ausgleichsbewegung: Durch den Schwung verhindert der Hund die Drehbewegung des Hüftgelenks beim Vorfußen der Hinterbeine. Dadurch wird das Hüftgelenk geschont. Ein LSÜ-Twist ist damit ein typisches Merkmal bei schmerzhaften Erkrankungen der Hüftgelenke, insbesondere bei der Hüftdysplasie (kurz HD).
Wie entsteht Hüftgelenksdysplasie beim Hund?
Diese Frage ist leider nicht so einfach zu beantworten, wie es scheint. Es gibt viele Gründe, warum eine HD beim Hund entstehen kann. Bei großen Hunderassen ist eine Hüftgelenksdysplasie häufig genetisch bedingt. Dies betrifft zum Beispiel den Deutschen Schäferhund, Rottweiler, Golden Retriever oder Labrador Retriever.
Die Hüftgelenksdysplasie ist eine Fehlentwicklung der Hüftgelenke. Gefördert wird die HD durch eine hochkalorische Ernährung im Welpenalter, Übergewicht und/oder einer übermäßigen Belastung im Wachstum. Wilde Start – / Stopp-Spiele mit einem Ball oder Frisbee sollten tabu sein im Alter unter einem Jahr. Auch das Springen aus dem Auto belastet gerade die Ellenbogen massiv, hier empfehlen wir eine Hunderampe oder Treppe.
Hüftgelenksdysplasie: So kannst du eine HD erkennen
Leidet Dein Hund an einer Hüftgelenksdysplasie, ist er häufig aufgrund von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen weniger aktiv als gleichaltrige Spielkameraden. Häufig sieht man auch das typische Po-wackeln (LSÜ-Twist) oder einen instabilen Gang. Lecken an der Hüfte, schleifen mit den Krallen oder stolpern sind schon erhebliche Folgeerscheinungen.
Ist die HD beim Hund heilbar?
Die Hüftgelenksdysplasie ist eine degenerative Erkrankung, das heißt, sie ist nicht heilbar. Im Gegenteil: Der Gelenkverschleiß wird mit den Jahren immer stärker werden. Außerdem kommt es regelmäßig zu weiteren Folgeerkrankungen wie Arthrosen, die sowohl im betroffenen Gelenk als auch in anderen Bereichen des Körpers auftreten können, weil der Hund durch Kompensationsbewegungen andere Gliedmaßen z.B. im Vorderbereich übermäßig belastet. Nicht selten entstehen daher mit der Zeit weitere gesundheitliche Probleme an Ellenbogen, unterer Rücken oder an den Knien (Kreuzbänder).
Je früher eine HD erkannt und unterstützend behandelt wird, umso besser ist die Lebensqualität und umso langsamer das Fortschreiten der Erkrankung.
Was bedeutet die Diagnose Hüftgelenksdysplasie für mich?
Nach einer ausführlichen Lahmheitsuntersuchung würden wir Dir empfehlen Deinen Hund unter Sedierung röntgen zu lassen. Denn nur so können wir den Schweregrad einer HD beurteilen.
Nach Auswertung der Röntgenbilder, werden nun alle Puzzlesteine zusammengefügt und wir erstellen eine Diagnose. Eine HD wird in 5 unterschiedlichen Schweregraden eingeteilt. Eine Therapie sollte immer individuell und altersentsprechend angepasst werden.
5 Schweregrade einer HD
• A: HD-frei, unauffälliger Befund
• B: HD-Verdacht, leichte Unregelmäßigkeiten, die regelmäßig kontrolliert werden sollten
• C: leichte HD, ungleichmäßiges Gelenk, leichte Arthrose möglich
• D: mittlere HD, deutlich erkennbare Fehlentwicklung und Teilverrenkungen, arthrotische Veränderungen
• E: schwere HD, auffällige Veränderungen im Hüftgelenk erkennbar, deutlich abgeflachter Pfannenrand, arthrotische Veränderungen
Welche Therapie ist für Deinen Hund sinnvoll?
Ist die Diagnose HD gesichert, geht es darum, eine optimale Therapie für Deinen Liebling zu finden.
Hier gibt es verschiedene Bausteine, welche einzeln oder in Kombination zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen:
• Muskelaufbau
• Physiotherapie
• Aquatraining
• Nahrungsergänzungsmittel
• angepasste Ernährung uvm.
• Schmerztherapie medikamentös
• Laserbehandlung
• Quaddeln
• Osteopathie
• Akupunktur
• chirurgische Versorgung
• Goldimplantate
Sprich uns an, wir beraten Dich gerne – Dein Team der VETPraxis